Lesetipps, Hintergrundwissen


Lesben im NS                    und in der Nachkriegezeit

 

 wird ergänzt...

 

 


Unterdrückt und versperrt: Lesbische Liebe während Nationalsozialismus und früher Bundesrepublik

Kurzvertrag der Historikerin Dr. Kirsten Plötz:  https://www.youtube.com/watch?v=DL4iAv3g2wQ 

 

Lesbische Mütter verloren ihre Kinder 

Bis in die 90er Jahre mussten Lesben befürchten, im Falle der Entdeckung ihre Kinder zu verlieren. Kürzlich wurde dazu eine Studie von Dr. Kirsten Plötz veröffentlicht: https://mffjiv.rlp.de/de/themen/vielfalt/rheinland-pfalz-unterm-regenbogen/queere-geschichte/forschungsbericht-2021/  

https://www.siegessaeule.de/magazin/lesbische-m%C3%BCtter-verloren-ihre-kinder-studie-ver%C3%B6ffentlicht/

Interview mit Kirsten Plötz:

https://www.siegessaeule.de/magazin/3890-vergessenes-unrecht-lesbische-m%C3%BCtter-verloren-ihre-kinder/

 

Antisemitismus

Antisemitismus in der LGBTIQ-Community

 

Im Juni 2017 wurden zwei Frauen vom 'Chicago Dyke March' ausgeschlossen, weil sie eine Regenbogenfahne mit Davidstern trugen - nicht nur dieses Ereignis zeigt, dass Antisemitismus auch in LGBTIQ-Zusammenhängen thematisiert werden muss.


Hier ein Interview zum Thema:  https://www.fv-gewi.at/gezeit/archiv/2017/queer-bds-intersektionalitaet-auf-falschen-wegen/
weitere Artikel zu Antisemitismus und Geschlecht auf der gleichen Seite:  https://www.fv-gewi.at/gezeit/ausgaben/ausgabe-2017/

aus Newsletter Nr. 4, 2018

 

Ein Vortrag als Audiodatei  https://soundcloud.com/frau-pusteblume/intersektionalitat-und-antisemitismus-karin-stoegner

 

Der 'Beißreflexe'-Mitautor Till Amelung, meint: 'Stoppt die Trolle...'  https://www.queer.de/detail.php?article_id=28093 

 

Historische Verbindungen zwischen Islamisten und Nazis 

 

Der Islamismus/ Djiadismus in der heutigen Form entstand - wie die faschistischen Bewegungen in Europa - Anfang des 20sten Jahrhunderts. In dieser Zeit - Beginn der Moderne - entwickelten sich auch die Gesellschaften in den islamisch geprägten Regionen hin zur Säkularisierung, Religion wurde zunehmend als Privatsache gesehen. So war auch der islamisch tradierte Antisemitismus nahezu bedeutungslos geworden. 

1928 gründeten sich die Muslimbrüder in Ägypten. Sie bezogen sich teilweise auf die gleichen geistigen Wurzeln wie europäische faschistische Organisationen und suchten auch früh die Nähe zu Mussolini und  Hitler.  Zwischen 1936 und 1938 konnten die Muslimbrüder ihre Mitgliederzahl von 800 auf 200.000 steigern. Sie übersetzten und verbreiteten Hitlers antisemitische Hetzschrift 'Mein Kampf'. Ihr Antisemitismus, der sich aus der alten religiös tradierten Judenverachtung und dem eliminatorischen  Judenhass der Nazis speiste, war Kernpunkt ihrer Mobilisierung. Die Muslimbruderschaft ist heute eine weltweit aktive Organisation des legalistischen Islamismus. 

Schon 1920 begann M. Amin el-Husseini für ein arabisches Großreich mit Syrien als Kernland zu werben. Für dieses Ziel sammelte er Araber aus dem Mandatsgebiet Palästina (eine der Kolonien, die das osmanische Reich als Deutschland-Verbündeter im 1. WK verloren hatte) zu bewaffneten Aktionen gegen jüdische Gemeinden (z.B. 1929 in Hebron) und gegen säkuläre AraberInnen.

Unterstützung erhielt er u.a. von den 'Palästinadeutschen', eine Pietistensekte aus Schwaben, von denen viele NSDAP-Mitglied wurden, auch vor 1933 schon.

Ab 1936/ 1937 erhielt M. Amin el-Husseini offiziell Unterstützung von der NSDAP. Nachdem er 1941 an einem prodeutschen Putschversuch im Irak beteiligt war und nach dessen Scheitern ein verheerendes Pogrom gegen die dortige jüdische Gemeinde initiierte (Farhud), flüchtete er nach Berlin, wo er bis 1945 mit seiner Entourage lebte.

Die Nationalsozialisten betrieben sechs Jahre lang einen Radiosender, über den eine speziell für die Region nationalsozialistisch-religiöse Propaganda verbreitet wurde. Die Sendungen in arabischer Sprache wurden von M. Amin el-Husseini konzipiert. Auch für Persien und die Türkei wurden Radiosendungen produziert. 

Außerdem sorgte Amin el-Husseini mehrmals dafür, dass Transporte jüdischer Kinder nicht Richtung England o.a. gingen, sondern nach Ausschwitz. 

Amin el-Husseini bekam in Berlin den Auftrag, eine muslimische SS-Einheit aufzubauen. 6000 muslimische Soldaten, hauptsächlich aus der Balkanregion, kämpften auf Seiten NS-Deutschlands und waren vor allem im (ehemaligen) Jugoslawien an Gräueltaten gegen jüdische und andere einheimische Bevölkerung beteiligt. Daher war auch Jugoslawien das Land, was am vehementesten die Verurteilung des Nazi-Kriegsverbrechers Amin el-Husseini  forderte.  

Leider konnte er entkommen und mit ihm einige deutsche Kriegsverbrecher, die dann in arabischen Ländern ihr Unwesen weiter treiben konnten. 

Ein Bruch mit der NS-Ideologie nach 1945 hat in den arabischen Ländern nicht stattgefunden. So sind die Parolen des Nazi-Kurzwellensenders noch immer hoch im Kurs und 'Mein Kampf' immer mal wieder auf Bestsellerlisten, aktuell in der Türkei. 

Wer weiß, ob es heute einen Nahost-Konflikt gäbe, wenn die Alliierten den Kriegsverbrecher M. Amin el-Husseini nicht hätten entkommen lassen.

Wichtigste Quelle: Matthias Küntzel, Nazis und der Nahe Osten, 2019 Verlag Hentrich & Hentrich

Einige Auszüge aus dem 3. Kapitel sind auch im Netz verfügbar:

https://www.mena-watch.com/mena-analysen-beitraege/goebbels-auf-arabisch-teil-i-nazi-radiopropaganda-im-zweiten-weltkrieg/

https://www.mena-watch.com/mena-analysen-beitraege/goebbels-auf-arabisch-teil-ii-judenhass-per-radio/

https://www.mena-watch.com/mena-analysen-beitraege/goebbels-auf-arabisch-teil-iii-von-der-nazipropaganda-zum-nahostkrieg-von-1948/

 

Deutsche Aktivitäten im nahen Osten begannen schon vor dem 1.WK, hier ein Text von Volker Weiß
https://www.zeit.de/2014/30/erster-weltkrieg-dschihad-kaiserreich/komplettansicht 

 

Und noch ein aktueller Aspekt: Die grauen Wölfe, die größte Neonazi-Organisation in Deutschland.
Dazu ein Text aus aus der AK: https://www.akweb.de/politik/40-jahre-putsch-in-der-turkei-ditib-graue-wolfe/

  

aus Newsletter Nr. 31, November 2020

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